Blog: Pilotprojekt Echtzeit-Auslastungsanzeigen im Regional- und S-Bahnverkehr

Artikel: Blog: Pilotprojekt Echtzeit-Auslastungsanzeigen im Regional- und S-Bahnverkehr

Leichter einen Sitzplatz finden

Blogbeitrag: Mehrwert für die Fahrgäste

Fahrgäste sollen sich bereits vor Fahrtantritt informieren, wie voll die S-Bahn ist. Dies wird in drei Auslastungskategorien angezeigt:

Geringe Auslastung: Es sind noch viele Sitz- und Stehplätze vorhanden, du findest entspannt einen Platz. 
Mittlere Auslastung: Es gibt noch Sitz- und Stehplätze, allerdings sind einige Plätze bereits besetzt. Du kannst mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Wagen trotzdem gut einen Platz finden. 
Hohe Auslastung: Die meisten Plätze sind besetzt und es wird schwierig hier bequem einen Platz zu finden. Du kannst natürlich trotzdem einsteigen, wenn allerdings angezeigt wird, dass ein anderer Wagen eine geringere Auslastung hat, empfehlen wir dir lieber da einzusteigen. 

Mehrwert für Fahrgäste
Auf diese Weise ist es möglich, weniger ausgelastete Züge oder Zugteile auswählen zu können. Außerdem kann so leichter ein Sitzplatz gefunden werden und die Betriebsqualität verbessert. 

Mehrwert für die S-Bahn
Eine Verteilung der Fahrgäste am Bahnsteig und ein schneller Ein- und Ausstieg kann die gesamte Betriebsqualität und Pünktlichkeit positiv beeinflussen. Bei Großveranstaltungen mit einer hohen Auslastung können so auch zusätzliche Züge eingesetzt werden.

Wie funktioniert das?
Die S-Bahn Stuttgart verwendet die Sensorik automatischer Fahrgastzählsysteme, die in die Züge eingebaut wurde. Die Sensoren zählen die Ein- und Aussteigenden Fahrgäste und die KI-basierte Technik liefert Prognosen über die Auslastung an diesen Tagen zu gewissen Uhrzeiten an gewissen Strecken bzw. Stationen. Die Zählgenauigkeit des Systems beträgt 99,7%.

Blogbeitrag: Digitalisierung zum Zurücklehnen

(08.01.2023) Die Deutsche Bahn (DB) führt Echtzeit-Auslastungsanzeigen auf ersten Strecken im Regionalverkehr ein. Dabei werden Informationen zur Auslastung der Waggons ermittelt und auf dem Bahnsteig, am Fahrzeug und per App direkt an die Fahrgäste weitergegeben.

Hinter den Auslastungsanzeigen steckt ein umfassendes System zum Kapazitätsmanagement. Damit finden Kund:innen schneller einen Sitzplatz und der Bahnbetrieb wird effizienter. Wenn Reisende nämlich gezielt in wenig besetzte Wagen einsteigen, können Züge pünktlicher abfahren. Das wiederum ermöglicht eine bessere Nutzung der Kapazitäten im Schienennetz. Das gesamte System ist fertiggestellt und wird in den nächsten Monaten schrittweise live geschaltet.
Die Auslastungsanzeige am Bahnsteig erfolgt in dreistufiger Ampellogik oder in Personen-Piktogrammen für die jeweiligen Wagen. So sehen Kund:innen, wo sie sich positionieren können, um besser einen Waggon mit freien Sitzplätzen zu finden. Die Anzeigen werden zuerst auf Pilotstrecken der S-Bahn-Hamburg und im Stuttgarter S-Bahn-Netz eingesetzt. Im Februar ist der Start für den Regionalverkehr zwischen Hamburg und Lübeck geplant. Die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet kommt im April und Teile der Berliner S-Bahn ab Mai hinzu. Deutschlandweit werden bis Ende 2024 mehr als 1500 Wagen von DB Regio, ein Viertel aller DB-Züge im Regionalverkehr, zur Auslastungsanzeige fähig sein.


Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik:
„Mit der intelligenten Auslastungsanzeige machen wir den Alltag unserer Fahrgäste spürbar besser.
Nur wenn der Nahverkehr bequem und zuverlässig ist, können wir noch mehr Menschen für die klimafreundliche Bahn begeistern.“

Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen sind der Hauptgrund für Haltezeitüberschreitungen und damit für Verspätungen. Durch das neue System verteilen sich Fahrgäste besser am Bahnsteig und Züge können pünktlicher abfahren. Außerdem hilft die Auslastungsanzeige via App den Reisenden, weniger
voll besetzte Züge für ihre Fahrt zu wählen. Das neue System bringt auch Vorteile für den Betrieb: Durch die Transparenz über Reisendenströme und die Auslastung von Zügen können Disponent:innen in Zukunft den Zugverkehr besser koordinieren.

Die Anzahl der Fahrgäste wird abhängig vom Fahrzeugtyp über verschiedene technische Ansätze gemessen. Eingesetzt werden beispielsweise Zähler im Türbereich oder Lichtsensoren, welche die Auslastung in den vorbeifahrenden Wagen scannen. In Sekundenschnelle verarbeitet das System die Daten und gibt sie dann als Auslastungsinformationen an Reisende weiter.

In Stuttgart verkehren aktuell die Linien S6, S60 und S62 mit Auslastungsanzeigen, in Hamburg die Linien S21 und S31. Zwischen Hamburg und Lübeck werden die Fahrten mit dem RE8, dem RE80 und der RB86 ab Februar mit den Anzeigen versehen. Im Rhein-Main-Gebiet führt die DB das System ab April im ganzen S-Bahn-Netz ein. In Berlin beginnt der Rollout ab Mai auf der Stadtbahn-Strecke zwischen den Bahnhöfen Jannowitzbrücke und Zoologischer Garten und wird dann sukzessive ausgeweitet.